Briefkopf - ALBERT MILDE k. k. Hof-Kunst-Bauschlosser und Eisenkonstrukteur zu Wien; von 7.2.1839 bis 8.11.1904

Palais Wahliss, 1040 Wien, Argentinierstraße 21

Schmiedeeiserne Oberlichte, Balkongitter, usw., 1884-1885

k. k. Albert Milde

Archivbild: Palais Wahliss, Hauptfassade mit reichverzierten getriebenen Ornamenten

Archivbild: Palais Wahliss, Hauptfassade (1)
mit reichverzierten getriebenen Ornamenten,
nach einer Zeichnung des Architekten Heinrich Adam.

 

Archivbild: Palais Wahliss, Querschnitt

Archivbild: Palais Wahliss, Querschnitt (2)
nach einer Zeichnung des Architekten Heinrich Adam.

 

Archivbild: Palais Wahliss, Grundriesse

Archivbild: Palais Wahliss, Grundriesse (3)
nach einer Zeichnung des Architekten Heinrich Adam.

 

Archivbild: Palais Wahliss, Fotografie der Fassade

Archivbild: Palais Wahliss, Fotografie der Fassade (4)
mit reichverzierten getriebenen Ornamenten,
nach einer Zeichnung des Architekten Heinrich Adam.

 

Archivbild: Palais Wahliss, schmiedeeiserne Oberlichte

Archivbild: Palais Wahliss, schmiedeeiserne Oberlichte (5)
nach einer Zeichnung des Architekten Adam,
ausgeführt von Albert Milde, k. k. Hofschlosser in Wien.

 

Archivbild: Palais Wahliss, schmiedeeisernes Balkongitter mit reichverzierten getriebenen Ornamenten

Archivbild: Palais Wahliss, schmiedeeisernes Balkongitter (6)
mit reichverzierten getriebenen Ornamenten
nach einer Zeichnung des Architekten Heinrich Adam,
ausgeführt von Albert Milde, k. k. Hofschlosser in Wien.

 

Archivbild: Palais Wahliss, schmiedeeisernes Balkongitter mit reichverzierten getriebenen Ornamenten

Archivbild: Palais Wahliss, schmiedeeisernes Balkongitter (7)
mit reichverzierten getriebenen Ornamenten
nach einer Zeichnung des Architekten Heinrich Adam,
ausgeführt von Albert Milde, k. k. Hofschlosser in Wien.

Der Wiener Kaufmann Ernst Wahliss, der ein großes Warenhaus an der Kärntnerstraße 17 besaß, hatte das in den Jahren 1882 und 1883 erbautes Familienhaus im Parke seines Besitzes in der Argentinierstraße 21 - früher Alleegasse – bezogen.
Daraufhin beschloss Herr Wahliss, gegen die Straße an Stelle seines bisher bewohnten alten Hauses ein Palais mit größeren und kleineren Mietwohnungen zu erbauen. Er beauftragte damit den Architekten Herrn Heinrich Adam, der in Deutschland geboren war. Herr Adam hatte sich bereits beim Bau des Palais Württemberg (heutiges Hotel Imperial) bewährt, bei dem er als einer von zwei Architekten tätig und hauptsächlich für die Gestaltung der Räume verantwortlich war. Adams Arbeiten waren in Adelskreisen dermaßen angesehen, dass er auch außerhalb Wiens und im Ausland große Aufträge erhielt.
Da die Lage des Bauplatzes in jenen Teil des IV. Bezirkes fällt, der einen besonderen Reiz durch seine schönen Gärten hat, und überdies der unmittelbar angrenzende Park des Bauherrn in direkter Verbindung mit einer Anzahl von Garten und Parkanlagen steht, so war von vorneherein Rücksicht darauf zu nehmen, dass jede Wohnung des Hauses so situiert werde, dass den Bewohnern derselben auch in den Genuss dieser Annehmlichkeit werde. Es empfahl sich daher die Anlage eines dreifachen Traktes, wodurch die Möglichkeit wurde, jeder Wohnung gleich viele Wohnräume gegen die Straße, wie gegen den Park zuzuweisen. Überdies wurde noch mit Front gegen Süden durch sämtliche Stockwerke eine eingeglaste Veranda rückwärts vorgebaut, die sich zur Anlage von Wintergärten besonders gut eignet.
Das Palais selbst hat ein Souterrain und drei Stockwerke, welche je eine große Wohnung enthalten, bei deren Einteilung darauf Bedacht genommen wurde, dass jede Wohnung in zwei getrennten Hälften, von denen jede eine vollständige Wohnung bildet, vermietet werden kann. Bei Ausgestaltung dieser Wohnungen wurde wohl mehr auf Einfachheit gesehen, immerhin aber jedoch so, dass sie sich leicht als Herrschaftswohnungen verwenden lassen.
Entsprechend den Wohnungen ist auf die Anlage eines größeren Vestibüls, sowie auch auf eine schöne größere Treppe Rücksicht genommen worden. Beide, in Verwendung der Mittel und der Materialien bescheiden gehalten, tragen trotz ihrer Einfachheit eine große Vornehmheit zur Schau. Zuletzt sei noch auf die schöne Porzellanplattenverkleidung der Wände im Vestibül und auf die gediegenen Schmiedeeisen Arbeiten im Treppenhause aufmerksam gemacht.
Ein weiteres Bestreben war es auch, in der Fassade des Palais das vornehme zum Ausdrucke zu bringen, weshalb der Barockstil - Ludwig XV - gewählt und die größte architektonische Betonung dem 1. und 2. Stocke zu Teil wurde.
Angefangen wurde das Palais im Jahre 1884 und vollendet im Herbste des Jahres 1885. (8)