Briefkopf - ALBERT MILDE k. k. Hof-Kunst-Bauschlosser und Eisenkonstrukteur zu Wien; von 7.2.1839 bis 8.11.1904

Beilage zur: "Österreichischen Gartenlaube" 1878

Pariser Weltausstellungs-Briefe

k. k. Albert Milde

Archivbild 1: Beilage zur: "Österreichischen Gartenlaube" vom 19.9.1878

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Archivbild 2: Beilage zur: "Österreichischen Gartenlaube" vom 19.9.1878

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Archivbild 6: Beilage zur: "Österreichischen Gartenlaube" vom 19.9.1878

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Pariser Weltausstellungs-Briefe

Von Dr. A. Berghaus – Österreich.
Die Bronze-, Eisen- und Waffen-Industrie
(1)

Die heutige Geologie bezeichnet mit ihren Perioden bekanntlich kein Zeitmaß, sondern nur ein gewisses Leistungsmaß der Naturkräfte. In ähnlicher Weise spricht auch die urgeschichtliche Anthropologie von Stein-, Bronze- und Eisenzeit. Man bezeichnet damit die Leistungsart einer Kulturstufe, welche nach den Zeugnissen der archäologischen Funde, während einer gewissen Periode einen engeren oder weiteren territorialen Bezirk beherrschte. Die Frage des wann und wie lang kann nur versuchs- und vergleichsweise gestellt werden. Wenn wir also von einer urgeschichtlichen Bronze- oder Eisenkultur sprechen, so kann damit auch immer nur ein Lebensabschnitt eines oro- und hydrographisch, sonach geologisch in weiterem Sinne zusammengehörigen Gebietes gemeint sein; denn über die Wechselbeziehungen der Völker solcher Epochen wissen wir ja so gut wie nichts. Doch dämmert es, wenn auch nur langsam, als Wahrscheinlichkeit herauf, dass damals schon der geschäftliche Völkerverkehr lebhafter und weiter umfassend gewesen ist, als man sich ihn gewöhnlich denkt. Wie schwer aber das Einleben in diese Auffassung ist, beweist die Tatsache, dass noch heute manche Forscher mit Tätigkeit daran festhalten, die sogenannte germanische Bronzekultur bezeichne eine nahezu gleichzeitige Bildungsstufe der Völkerstämme auf dem ungeheuren Gebiete zwischen den nördlichen Voralpen, dem Rhein, der Nordsee, dem bosnischen Busen und sarmatischen Sumpfbreiten – auf welcher Bildungsstufe diese Stämme jene stilvollen und stilvollen und seinen Erzarbeiten, deren Reste wir bewundern, nach eigener Erfindung kunstfertig herstellen, nachdem sie gleichsam mit einem plötzlichen Sprunge aus der Steinzeit heraustreten. Um aber diesem Kultursprunge das gar zu Wunderbare abzustreifen, sollten die germanischen Steinvölker von einen irgendwoher heranziehenden Bronzevolk unterjoch worden sein, welches sein Bronzematerial von außen bezog und die Besiegten zu dessen Bearbeitung nach seinem Muster zwang. Die Künstlichkeit solcher Kulturgeschichts-Baumeisterei bedarf in der Tat keiner weiteren Erörterung.

Warum soll denn nun durchaus in Mittel- und Nordeuropa die Bronzekultur der Eisenkultur vorangegangen sein? Man sagt einfach, dieser Gang sei „in der Natur der Dinge“ begründet. Ein Dogma bedarf allerdings keines Beweises: die Wissenschaft kann just darum kein Dogma brauchen. Sie müsste jedoch geradezu an Wunder glauben lerne, wenn sie es für möglich annehmen wollte, ein Volk könne Jahrhunderte lang mit den Bronzeerzen metallurgisch vertraut und in ihrer künstlerischen Behandlung geübt sein, ohne auf den Gedanken zu kommen, auch das Eisenerz zu bearbeiten. Dabei kommt noch nicht einmal in Frage, womit denn etwa die Verzierungen solcher Bronzen ein- und ausgearbeitet wurden, die selbst unsere heutige Technik nur mit Hilfe des gehärteten Eisens, mit Stahl nachmachen könnte. Doch wohl nicht mit den aus der Steinkultur ererbten Werkzeugen? Oder etwa mit Bronzewerkzeugen? Die dafür notwendige Härtung derselben ist schon nach den physikalischen Eigenschaften des Zinns wie des Kupfers eine Unmöglichkeit. Es hat somit etwa sehr Überzeugendes, wenn der praktische und vielerfahrene Engländer Thomas Wright bemerkt: „Bronze ist ein Mischerz und es ist widersinnig anzunehmen, dass sie dem Eisen in solchen Ländern voraufgegangen sei, wo dieses in Überfluss vorhanden war.“ Dies ist nun im Allgemeinen in Mitteleuropa diesseits der Alpen der Fall. Dennoch behielt das Bronzedogma seinen Platz im anthropologischen Katechismus, es war einmal von wissenschaftlichen Autoritäten aufgestellt worden, von der gedankenlosen Menge nachgeplappert worden. Ist es doch so bequem, sich auf solche Autoritäten zu berufen, um sich der Arbeit des eigenen Denkens zu entschlagen!

Doch genug über dieses Thema, so interessant es auch ist! Wir sind der Ansicht, dass man sich erst des Eisend bedient hat und dann der Bronze. Es lässt sich kein durchschlagender Grund denken, warum ein Volk, wenn es einmal den Fortschritt zur Metallerzeugung macht, falls ihm das als Metall erkennbare Eisen nicht fehlt, diesem das Kupfer und vollends dessen Verschmelzung mit Zinn zu Bronzeerz vorziehen sollte. Das Kupfer ist von vornherein, von ganz lokalen Ausnahmen abgesehen, seltener als das Eisen. Noch seltener wächst es dem Menschen auf der Erdoberfläche gediegen in die Hand. Wir wiederholen: auf der Erdoberfläche, denn dass gerade gediegenes Kupfer häufiger als andere Metalle und in größeren Massen bergmännisch gefördert wird, ist ebenso bekannt, wie dass irdisches Eisen sehr wahrscheinlich nirgends gediegen vorkommt. Aber die Menschen der Steinkultur begannen doch ihre Metallurgie sicherlich nicht mit bergmännischem Abbau. Sie suchten eben auf dem Erdboden umher nach geeigneten Steinen und Erdarten für ihre Bedürfnisse. Nun ist zwar das gediegene Meteoreisen gegen die sonstige Menge des Eisenerzes der Erde verschwindend selten, doch aber immerhin in kleineren Stücken und felsengroßen Massen häufiger als alle anderen Nutzmetalle auf der Erdoberfläche verstreut. Nicht sprich auch dagegen, dass die Meteoreisenstücke früher noch viel häufiger und massenhafter als heute gefunden wurden. Man braucht nur an die sogenannten Goldseifen in jedem oberflächlichen Schwemmlande zertrümmerter Gebirge zu denken, woraus man in Gallien, am Rhein, an der Donau etc., historisch beglaubigt, so kolossale Massen gediegenen Goldes ausgewaschen hat. Sie sind in den kultivierten Ländern längst abgelesen, im ungarisch-siebenbürgischen Grenzgebirge und in den sibirischen Wäldern nördlich vom Altai erschöpfen sie sich. Kalifornien und Australien verfallen dem gleichen Schicksal. Warum soll es bei Meteoreisen anders sein? Und wenn nun Völker auf dem Standpunkte der Steinkultur, noch ehe sie recht wussten, was mit dem metallglänzend angeschlagenen Meteoreisen anzufangen, an ihren Feuerherden ein zufälliges Stück Rot- oder Braunsteineisen glühen, dann aber dem Meteoreisen sehr ähnlich werden sahen, sollten sie nicht auf den Gedanken gekommen sein, dieses Eisen absichtlich zu glühen und daran herumzuhämmern? Hierbei überraschte sie aber eine Eigenschaft, die sie bei ihrem sonstigen Steinmaterial schmerzlich vermissten. Dieses primitiv entstandene Stabeisen erstarrte nämlich den Hammerschlägen in allen wünschenswerten Formen. Der Anfang einer Eisenzeit war da!

Um Bronze zu machen, muss man Kupfer und Zinn ausbringen können, die härtende Eigenschaft des letzteren kennen, beide zusammenzuschmelzen, Formen für die Schmelzmasse bereit zu halten und auch zu gießen verstehen. Damit ist zugleich auch ein Hauptargument für die Priorität der Bronzekultur entkräftigt, welches sich entkräftigt, welches sich auf die im Vergleich mit Eisen leichtere Schmelzbarkeit des Kupfers stützt. Man darf tun, als bemerkte man es gar nicht, dass uns plötzlich Kupfer allein, anstatt der Bronze, untergeschoben wird, deren Herstellung eine zweite Schmelzung des ausgeschmolzenen Kupfers und Zinnes nicht umgehen kann. Man braucht auch nicht einmal entgegenzuhalten, dass dort, wo gediegenes Kupfer massenhaft vorhanden ist, wie beispielsweise am Kupferminenflusse, alle originalen Gegenstände lediglich durch Schmieden des Metalls in kaltem Zustande hergestellt sind. Denn wir bedürfen für den Anfang der Eisenkultur, wie wir soeben darlegten, bloß glühendes Eisen, kein Schmelzeisen. Wir bedürfen dessen sogar noch nicht bei einer relativ vorgeschrittenen Eisenkultur. Denn die sogenannte „Luppe“, jene teigige Masse, welche entsteht, wenn das Eisen selbst bei freiem Holzfeuer in heller Rotglut „schweißt“ – wie es die Metallurgie nennt – diese „Luppe“, welche sich dem Herde in einem zusammenhängenden Stücke entheben und sogar auf einem steinernen Amboss dünn ausschmieden lässt, diese Luppe wird selbst von der heutigen Eisentechnik absichtlich produziert, weil sie für allerlei Gebrauchsgegenstände vorzüglich ist, als durchgeschmolzenes Eisen. Wohl aber kann beinahe sagen, dass die Verarbeitbarkeit des gediegenen Kupfers in kaltem Zustande eine metallurgische Kultur roher Völker nicht erzeugt, während das Eisen sie nach seiner Natur dazu hin nötigt.

Und wird endlich ein Steinvolk, welches nach Verlauf von und so vielen Jahren oder Jahrhunderten zur Metallkenntnis gelangt ist, zuerst an deren Verwendung für Schmuck, Zier und Tand denken, oder an die Befriedigung seiner materiellen Lebensbedürfnisse? Die Antwort gibt sich von selbst. Gewiss blieb aber den Völkern solcher anfänglichen Kulturstufen das neuentdeckte Erz, man nenne es nun Bronze oder Eisen, noch lange Menschenalter hindurch ein kostbares Gut, als vergleichsweise heute uns Gold und Silber. Welchen Gegenständen begegnen wir dagegen in Deutschland wie im Norden als Überresten des sogenannten Bronze-Zeitalter? Fast ausschließlich lauter Gegenständen des Luxus, der Toilette, vielleicht des Kultus.

Zur Herstellung dieser Sachen wurde auch bei anderen alten Völkern die Bronze vornehmlich gebraucht, und so geschieht es auch jetzt noch, wenn auch früher, wie heutigen Tages noch, Waffen von Bronze nicht selten waren, resp. sind. Besonders eigenen sich diese Luxus-Sachen aus Bronze zur Vergoldung, und man findet solche alte vergoldete Sachen in jedem Museum, z. B. hier im Louvre, welche im letzteren Falle eine noch speziellere Bedeutung gewinnen, weil sie auf französischem Boden, namentlich in der Seine und bei den Umgrabungen in Paris aufgefunden worden sind. Die ältesten und ursprünglichen Bronze-Waffen aber bestanden meist nur aus Beilen und Pfeilspitzen, denn Dolche, Messerklingen, Schwerter und Keulen stammen nicht aus dem eigentlichen Bronze-Zeitalter, sie rühren aus einer späteren Epoche her, welchen alsdann der Gebrauch von Panzern, Helmen und anderen Kampfes- und Zierwaffen folgte, deren geschmackvollere Ausführung schon einer späterem Zeit, d. h. jener, in welcher griechische und römische Kultur blühte, angehört. So z. B. der prachtvolle griechische Reiterhelm in dem Musée d’Artillerie von Paris und das Signum (Feldzeichen oder Art Standarte der römischen Kohorten) ebenfalls daselbst, welches, in Asien aufgefunden, vielleicht in seiner Art ein Unikum ist, am oberen Teile zwei Bronzereifen darstellt, in deren Mitte die Büsten der damals regierenden Kaiser angebracht sind. Der Reiterhelm, dessen Visier ein glattes Netz in getriebener, besonders vollkommener Arbeit ist und in dessen Mitte sich ein in Erz getriebenes Medusenhaupt von außerordentlich seiner Gravierung und Ziselierung erhebt, wurde in einem griechischen Grabe bei Capodignano, einem Flecken, etliche Meilen von Palermo, zur Linken auf der Route nach Paestum, aufgefunden.

Höchst merkwürdig ist es, dass die Bronzewaren-Industrie Österreichs neu, modern, wie kein anderes Gewerbe ist, und erst in diesem Jahrhundert ihren gegenwärtigen Rang einnimmt, und in der Neuzeit zwar vornehmlich in Folge des Einflusses der von der Regierung gegründeten Fachschulen und des Museums für Kunst und Industrie. Der Hauptsitz dieser Industrie ist zurzeit in Wien und Umgebung, wo dieselbe eben in den genannten Staatsanstalten gebotenen Anregungen in der Geschmacksrichtung und dem Kunstsinne der Bewohner Förderung erfährt. Die von der Wiener Bronze-Industrie gelieferten Objekte, von denen besonders Beleuchtungs-Gegenstände, dann die Uhren- und Kamin-Garnituren hervorgehoben zu werden verdienen, zeichnen sich durch zierliche Ausführung, durch das vielfach angewendete Mattgold und durch die verschiedenartigen Färbungen des Materials aus. Erwähnenswert ist, dass die Bronze-Industrie jetzt meist fabrikmäßig betrieben wird. Im Jahre 1876 zählt die Genossenschaft der Gürtler und Bronze-Arbeiter in Wien und Umgebung 200 Gewerbetreibende mit 681 Arbeitern. Seit mehreren Jahren besteht in Wien auch eine Bronze-Industrie-Gesellschaft, welche aus der Vereinigung von Bronze-Fabrikanten und sonstige mit der Bronze-Industrie näher in Verbindung stehenden Männern hervorgegangenen ist und zum Hauptzweck die Hebung der Bronze-Industrien hat. Eine spezielle Aufgabe dieser Gesellschaft besteht darin, jährlich für Modellier-, Treib-, Eisen-, Ziselier- und Graveur-Arbeiten, sowie für Entwürfe von Zeichnungen auszuschreiben.

Es würde aber ungerecht sein, wenn wir nicht hervorheben wollten, dass zu dem jetzigen sehr fortgeschrittenen Standpunkt dieser Industrie, welche im vorigen Jahrhundert so gut wie gar nicht vertreten war und sich nur auf die Erzeugung von etwas Kirchen-Arbeiten und Gürtel-Schnallen (weshalb sich für die Verfertiger derselben die Bezeichnung Gürtler herausbildete) beschränkte, auch Männer dieser Industrie selbst wesentlich beigetragen haben so Josef Georg Danninger. Er war der Erste, welcher einen Schritt nach vorwärts wagte und mit der Erzeugung von vollständigen Kirchen-Arbeiten begann. Die Gegenstände sprach so sehr an, dass Danninger, dadurch ermutigt, ganze Altäre von Bronze herstellte; er war von dem Jahre 1815 bis 1835 nahezu der alleinige Beherrscher dieses Gebiets und verfertigte in letzterer Zeit auch Kandelaber, Uhren und zarte Nipp-Sachen im sogenannten „Kaiser-Stil“. Er gab den ersten Impuls für diesen Industriezweig, für den nun noch mehr Etablissements entstanden, von denen ein jedes bemüht war, das Gebiet zu erweitern, wobei ganz besonders beachtenswert erscheint, dass sich frühzeitig das Prinzip der Pflege von Spezialitäten außerordentlich Geltung zu verschaffen verstand. War in Wien der Hofgürtler Josef Jaich hervorragend durch seine Wagen- und Geschirr-Montierung, so leistete in derselben Zeit bis 1840 die Firma Peter Ludwig Thomas in Mailand in der Fabrikation von Lustern, Uhren, Kandelabern, Aufsätzen und Statuetten Außerordentliches und exzellierten die Firmen Heinrich Wiese, Carl Vogtherr und Jacob Weiß in der Erzeugung von Schmuckgegenständen, letztere Firma besonders in seinem Email. 1831 etablierte sich Josef Glanz (geb. 1794 in Lemberg, gest. 1866 in Wien) und mit ihm trat eine neue Ära in der Bronze-Fabrikation ein, indem er es war, der zuerst mit der Erzeugung von seinem, gediegenem Eisenschmuck wahrhaft sensationell auftrat und sein Atelier zu einer förmlichen Pflanzschule tüchtiger Gehilfen machte. Gleichzeitig mit ihm oder nur geringe Zeit später bildeten sich drei neue und bedeutende Etablissements John Morton aus London brachte mit seiner neuen Methode der Vergoldung eine förmliche Umwälzung hervor, indem er statt der bis dahin üblichen gesundheitlichen Feuer-Vergoldung einen chemischen Prozess einführte, um die allerfeinsten Gegenstände ohne alle Gefahr zu vergolden. (Die Morton’sche Vergoldungs-Methode erhielt sich bekanntlich nicht lange, sie wurde von der noch heute in Anwendung stehenden galvanischen Vergoldung verdrängt.) Das Etablissement hatte einen solchen Aufschwung genommen, dass Morton eine für die damalige Zeit ungewöhnliche Zahl von Arbeiten nicht weniger als 100 Personen beschäftigte. Sigmund Wand befasste sich Anfangs mit Herstellung von Schmuck-Arbeiten, ging jedoch später zur Erzeugung größerer, insbesondere auch gepresster Arbeiten über. Von dieser Firma erhielten sich Uhrenhalter, Schmuck-Kästen, Glocken, Ampeln und Luster lange im Handel und genießt das Etablissement, von einem Nachkommen seines Gründers fortgeführt, noch immer sein verdientes Renommee. David Hollenbach wird mit vollem Recht als der Leitstern des letzten Aufschwungs dieses Industriezweiges angesehen. Seine Erzeugnisse haben sich zuerst die Bahn über die Grenzen Österreichs eröffnet, er beteiligte sich an allen Ausstellungen und erhielt fast immer den ersten Preis für seine Erzeugnisse. Vorzügliches leistete Hollenbach in vergoldeter Bronze und auch im Rotguss. Seite seinem Tode (am 22. März 1871, geboren war er am 4. August 1810 zu Ansbach in Bayern) wurde das Geschäft von seiner Gattin, unterstützt durch deren beide Neffen, fortgeführt. Ob die im Katalog aufgeführten jetzigen Firmenbesitzer; Eduard und Friedrich Richter die letzteren sind, wissen wir nicht. Auch diesmal hat die Firma prächtige Luster, Kandelaber, Vasen, Gruppen usw., ferner Tafelaufsätze, Kassetten, Uhrenkasten, Kamingestelle und Requisiten, sowie Schreibgarnituren ausgestellt. Doch müssen wir hier gleich unser großes Bedauern aussprechen, dass der österreichische „Bronzehof“, der so viel künstlerischen Schönes enthält, so verbaute und in Folge dessen so dunkel ist. Überdies hat man noch eiserne Gitter vorgestellt, die von einer Firma hierher geliefert worden sind, auf deren Fabrikate wir noch zu sprechen kommen werden, der aber damit nicht gedient sein kann, dass durch eine Anlehnung oder vielmehr Anklatschen an dunkle Tische und Schränke ihre Arbeiten in deren schöner Ausführung wenig oder gar nicht zu erkennen sind. Warum man den Bronzehof so verbaut und warum man die Gitter nicht freier aufgestellt hat, ist uns unerfindlich. Auf der anderen Seite müssen wir die große Einmütigkeit der Bronzewaren-Firmen Österreichs bewundern; sie haben sich mit nur geringer Ausnahme einen Vertreter hier engagiert. Wir haben uns über dergleichen Vertretungen schon neulich ausgesprochen, sie erinnern gewissermaßen an die Gründung von 1872 traurigen Angedenkens und wir wollen im Interesse der ausstellenden Firmen hoffen, dass sie einer solchen Vertretung bei einer späteren Ausstellung nicht wieder huldigen werden. Wir wollen uns über die Vertretung der Bronzewaren-Firmen im Speziellen nicht weiter aussprechen, nur konstatieren, dass wir bei vielleicht sechzig Besuchern auf dem Marsfeld, die sich in der Regel auf mehrere Stunden ausgedehnt haben, den Vertreter nur zweimal auf eine ganz kurze Zeit anwesend getroffen haben.

In den feinen Export-Gegenständen haben sich in neuerer Zeit Ludwig Böhm, sowie auch Clemens Lux und Franz Bergmann sehr bemerkbar gemacht.

Ludwig Böhm ist es nach vielen Mühen gelungen, auf Bronze ein Nielle herzustellen, welches ähnliche Verfahren bekanntlich bis jetzt nur auf echtem Silber, und zwar auf eine höchst kostspielige Weise möglich war. Wie man aus seinen ausgestellten Gegenständen ersehen kann, zeichnen sich dieselben durch eine besondere Reinheit aus und sind in dieser Beziehung ein Raucharrangement, Garnituren und mehr Vasen hervorzuheben. Ebenso künstlerisch schön sind die diversen inkrustierten Artikel in verschiedenen Farben, diese Arbeiten, den Mosaik-Arbeiten zu vergleichen, sind, da das Gold und Silber auf jedem Stück tief eingelegt werden muss, jedenfalls sehr solid und dauerhaft. Auch zeichnen sich Ludwig Böhm’s ausgestellte, plastisch ornamentale Sachen, wie z.B. mehrere Kassetten, Girandole und Tafelaufsätze, altdeutsche Renaissance, ein Tischchen mit Kanne etc. etc., sowohl in der Modellierung als in der Ziselierung durch die größte Vollendung aus.

Der beste Beweis der Beliebtheit seiner Artikel zeigt der zahlreiche Ankauf derselben von hervorragender Pariser Armaturen.

Franz Bergmann’s Geschäfte besteht bereits seit 18 Jahren und befasst sich dasselbe hauptsächlich mit der Fabrikation von Schreib- und Toiletten-Garnituren, Photographieträgern, Vasen etc., überhaupt mit Spezialitäten in alles Genres, der Kunst oder der Natur entnommen. Da, wie uns von kompetenter Seite versichert wird, die Firma stets bemüht ist, nur Neues und Apartes zu bringen, so sollen die Aufträge aus England und Frankreich, hauptsächlich aber aus Amerika sehr zahlreich sein und sich trotz der jetzigen Verhältnisse nicht vermindert haben. Franz Bergmann’s Ausstellung, die nur ein kleiner Auszug seiner neuesten, nach Tausenden zählenden Mustern sein soll, beweist, dass die Firma, nebst auf das Feinste ausgearbeiteten Handelsartikel, auch Kunstgegenstände reinsten Stils und elegantester Ausführung fabriziert.

Ein sehr bedeutendes Etablissement mit 456 Filialen ist bekanntlich das von A. M. Beschorner in Wien. Dasselbe besteht seit dem Jahre 1860 und befasst sich mit der Fabrikation von Metallsärgen und ornamentalen Gegenständen, doch ist die Erzeugung der ersteren, welche in großer Menge exportiert werden, der Hauptzweig der Fabrik. A. M. Beschorner’s Verdienst um diesen Industrie-Zweig, den er erst geschaffen hat, liegt darin, dass er die Metallsärge so außerordentlich billig herstellt, dass dieselben selbst von den wenigen bemittelten Volksschichten behufs Bestattung Dahingeschiedener gewählt werden, ein Umstand, welcher insofern von hoher Bedeutung ist, als dadurch sanitären Anforderungen Vorschub geleistet wird, indem der Metallsarg durch seinen hermetischen Verschluss jede schädliche Ausdünstung hindert, was bei einem Holzsarg nicht der Fall sein kann. Selbstredend liefert A. M. Beschorner solche Metallsärge und Sarkophage bis zur luxuriösesten Ausstattung und sind deren Verzierungen als Kunstwerke anzusehen. Um dem Etablissement mit Rücksicht auf Erleichterung der Kommunikation und außerdem um demselben eine größere Ausdehnung zu geben, ist seit 1865 in Berlin eine Zweigniederlassung des Geschäftes etabliert worden. In Bezug auf A. M. Beschorner’s ornamentale Leistungen, in denen er sich mit allen dieses Genre berührenden Gegenständen befasst, heben wir noch hervor, dass die prachtvollen Logen- und Galerie-Brüstungen in dem Wiener Hofopernhause, welche in ihrer künstlerischen Konstruktion noch unerreicht dastehen, der große Luster und die Sonnenbrennerkränze ebendaselbst von ihm herrühren und dass er für mehrere große Bauten die unteren monumentalen und ornamentalen Arbeiten geliefert, so z. B. für den Wiener Schwurgerichtssaal die großen Kandelaber. Das von ihm ausgestellte Objekt gibt ebenso sehr von seiner industriellen als künstlerischen Tätigkeit Zeugnis. Es ist dies eine vermittelst elektrischer Batterie galvanisch verkupferte Fontaine aus gezogener und getriebener Metallarbeit. Nur Derjenige, der sich einen Begriff von den unsäglichen Schwierigkeiten, mit denen die Verkupferung eines so kolossalen Werkes verbunden ist, machen kann, begreift auch den Kunstwert dieses Objektes. Wir wollen hier nur erwähnen, dass die Figur und die untere Partie aus Zink gegossen ist, einem Material, welches bekanntlich so geringer Qualität ist, dass es sich bisher für solche Arbeiten als unzugänglich erwiesen hat. Also aus solchem Material ein derartiges Kunstwerk zu erzeugen, darin liegt der Wert, aber auch die Leistungsfähigkeit der Fabrik, welche es erzeugt hat. Ferner ist daran die gediegene Leistung und die technische Auffassung der Ausführung zu bewundern, und endlich die Herrichtung eines so großen galvano-elektrischen Bades, und zwar in bisher noch nicht bestandenen Dimensionen, selbst nicht in Frankreich, welches in dieser Beziehung obenan stand.

Wir sind auf den Kunstguss gekommen und müssen nun auf die auf die auf sehr hoher Stufe der Entwicklung stehenden Staatsanstalt in Wien, welche mit so großem Erfolg von Röhlich und Pönninger geleitet wird, übergehen. Diese Erzgießerei wurde durch die eigene Initiative des Kaisers 1853 gegründet. Es handelt sich damals um den Guss des großen Reiterstandbildes der Erzherzog Karl, welcher im Inlande erfolgen sollte. Der mit der Ausführung des Modells der Statue betraute Künstler Anton v. Fernkorn war selbst Kunstgießer und hatte die Technik der Kunstgießerei und hatte die Technik der Kunstgießerei in der damals von Stiglmeyer geleiteten Münchner Kunstgießerei praktisch erlernt. Es wurde ihm der Guss der kolossalen Reiterstatue übertragen und die durch die Erbauung des Arsenals disponibel gewordene alte Kanonengießerei auf der Wieden im alten Gusshause zu diesem Zwecke eingeräumt und der Kunstgießerei überhaupt dauernd gewidmet. Nicht bloß v. Fernkorn’s Arbeiten, wie z. B. auch das Monument für Prinz Eugen von Savoyen, sondern auch die anderen Künstler wurden in rascher Reihenfolge ausgeführt. V. Fernkorn’s schwere Erkrankung machte eine vollständige Vertretung desselben notwendig und wurden die gegenwärtigen Leiter der Anstalt mit derselben betraut, nachdem sie der Anstalt schon damals seit vielen Jahren angehört hatten. Im Jahre 1866 wurde dann beide Herren die Leitung dieses Staat-Institutes vollständig übertragen. Seit der Gründung dieser Kunstgießerei sind in derselben bis jetzt mehr als 25 figurenreiche Denkmäler und eine große Anzahl von kleineren und Privatarbeiten ausgeführt worden. Wir nennen von den Ersteren, außer den beiden schon erwähnten, die Reiterstatue des Banus Jellačic in Agram, die Reiterstatue des Fürsten Schwarzenberg, des Führers der verbündeten Heere in den Jahren 1812 und 1813, vom Bildhauer Dr. Julius Hähnel in Dresden, am Schwarzenberg-Platz in Wien, die beiden großen Pegasus-Gruppen, die klassische und romantische Muse vorstellend, von demselben Künstler und die fünf allegorischen Figuren an der Brüstung des Operntheaters in Wien, das Kaiserin Maria Teresia-Denkmal, von Hans Gasser, Wr. Neustadt, das Maria Teresia-Denkmal in Klagenfurt, das Denkmal für Kaiser Max in Triest, für Admiral Tegetthof, von Kundmann, in Pola, für Kaiser Max in Hietzing, das Schiller-Monument am Schillerplatz, vom Bildhauer Professor Joh. Schilling in Dresden, das Zelinka-Monument und den kolossalen Brunnen am Neuen Markt in Wien. Von diesen genannten Arbeiten sind das Maria Teresia-Denkmal in Klagenfurt und das Zelinka-Denkmal für Wien, sowie noch das Erzherzog Johann-Denkmal für Graz und das Lanna-Denkmal für Budweis von F. Pönninger in dem mit der Gießerei verbundenen Atelier auch im Modelle ausgeführt worden, wie dieser Künstler auch zahlreiche kleinere Aufträge erledigt hat. Betrachtet man die zur Ausstellung geschickten Sachen dieser hervorragenden Kunstanstalt, so fällt Einem sofort auf, dass man in derselben bemüht ist, die verschiedenen Methoden in der Behandlung der Bronze, wie dieselbe teils durch die Natur des Gegenstandes oder den Geschmack des Künstlers bedingt werden, zur Darstellung zu bringen. Die lebensgroße, von Professor Hähnel modellierte Statue von Raphael Sanzio zeigt eine sorgfältige Überarbeitung der ganzen Bronze-Oberfläche mit Berücksichtigung der stofflichen Textur, wobei jedoch eine eigentliche Rauheit irgendeiner Fläche vollständig vermieden worden ist. Die Tiefen haben einen leichten Hauch von künstlich aufgetragener Patinierung, durch welche die störenden Reflexe unmöglich gemacht werden. Die kleinen Statuen von Raphael Sanzio und Michelangelo weisen dieselbe Bronzeausführung auf, jedoch ist die Bronze an beiden Statuen ohne jede Beeinflussung durch Farbe oder Firnis geblieben. Die beiden Pagen zeigen eine leichtere Bronzeausführung in Verbindung mit einer Patinierung, ebenso die kleine Georg-Statue. Die Reproduktion des Hauptstückes vom Donner’schen Brunnen ist mit Schmelzpatinierung, einer Erfindung des Regierungsrates Kosch, des Leiters der chemisch-technischen Versuchsanstalt des Museums für Kunst und Industrie, adjustiert, ebenso einige kleinerer Objekte. Der Wandbrunnen zeigt eine bis in das kleinste Detail gehende Bronzeausführung, die glatten Teile der Architektur sind geschliffen, das ganze Objekt leicht patiniert, und endlich die beiden Kuppelfiguren für die Hofmuseen in Wien, weisen leicht reparierten Rohguss auf. Es sind bloß die Nähte entfernt und an der Oberfläche kommen die kleinsten Details und alle Zufälligkeiten der Ausführung in Ton, die Striche des Modellierholzes, des Strumpfes etc. zum Vorschein. Die Figuren sind leicht patiniert, einige geeigneten ornamentale Teile vergoldet. Zum Schluss erwähnen wir noch der Rohguss-Proben; sie zeigen bei einer Dicke kaum zwei Linien kaum wahrnehmbare Gussnähte und dabei keine Spur irgendeiner rauen oder nicht vollkommen scharfen Fläche.

„Panzerzimmer, Metallbekleidung“ von Wohnräumen, Sälen, Galerien etc. hat Alois Winkler in Wien ausgestellt.

Mit Recht rühmt man die Fortschritte, die in unserer Zeit sich auf fast allen Gebieten vollziehen. Die Naturkräfte, die Elemente, die nach dem Worte, des Dichters das Gebilde der Menschenhand hassen, werden dem Worte des Dichters das Gebilde der Menschenhand hassen, werden dem Menschen immer mehr dienstbar gemacht. Ein Gebiet ist jedoch von diesen Fortschritten, von dieser stetigen Verbesserung nur wenig berührt worden, ein Gebiet, in dem wir uns täglich bewegen, dem wir Alles, was wir haben, ja uns selbst anvertrauen, unser eigenes Heim, unsere Behausung. Die Verbesserungen, die wir in der Konstruktion unserer Wohnung allenfalls zu verzeichnen hätten, weisen selten einen tatsächlichen Fortschritt auf. Der Kundige wird zugeben, dass unser modernes Haus an Schönheit dem griechisch-römischen, an Dauerhaftigkeit und Sicherheit dem alt-ägyptischen und alt-indischen bedeutend nachsteht. Das Nachbilden jedoch des Alten hat nur einen ganz beschränkten Werk; von allgemeinem Wert ist nur das, was der an guten Vorbildern geschulte Geist selbständig, dem Bedürfnisse der Zeit und den lokalen Verhältnissen entsprechend, neu schafft. Was gewesen, hat seine Aufgabe erfüllt; das Neue muss, genährt mit den Errungenschaften der Vergangenheit, den Anforderungen der Gegenwart entsprechend, eine diesen Anforderungen in mehrfacher Beziehung entsprechende Verbesserung unserer Behausung begrüßen wir in den erfundenen und recht praktisch konstruierten Panzerzimmer. Wir beanspruchen von unserer Wohnung, dass sie den Bedingungen der Gesundheit, Dauerhaftigkeit, Feuer- und Einbruchsicherheit und Schönheit entspreche. Alle diese Momente werden durch diese Erfindungen wesentlich gefördert. Sie besteht darin, dass mittelst einer neuen Konstruktion in kürzester Zeit Plafond, Wände und Fußboden eines jeden Saales oder Zimmer mit Metall bekleidet wird. Die dadurch gewonnenen Vorteile überwiegen bei weitem die verhältnismäßig geringen Kosten.

Diese Vorteile sind: 1. Viel größere Dauerhaftigkeit als jede Konstruktion aus Gips, Holz etc. Die liegt schon in der Natur des Stoffes, da Metall nicht nur eine weitaus größere Dauerhaftigkeit als jedes andere Baumaterial besitzt, sondern auch teilweise Beschädigungen viel weniger ausgesetzt ist, somit weit seltener Reparatur bedarf. 2. Wesentliche Förderung der Gesundheit, da diese Metallverkleidung Staub, Ausdünstung und Feuchtigkeit nicht annimmt, und demzufolge auch nicht absondert; im Winter eine schnellere gleichmäßige Erwärmung erleichtert und im Sommer eine angenehme Kühle erhält. 3. Vollkommene Reinlichkeit, da der Fußboden, der ein schön gezeichnetes, unverwüstliches Parquet oder Metallmosaik bildet, keine Fugen enthält, somit keinen Staub ansammeln lässt und ebenso wie Wände und Plafond Insekten etc. völlig unzugänglich ist. Eine zeitweise Reinigung mit einem feuchten Lappen genügt, den Fußboden etc. stets spiegelrein zu erhalten. 4. Erhöhte Feuersicherheit. Selbst bei Ausbruch eines Brandes kann das Feuer in einem Panzerzimmer sich nicht fortpflanzen, da bei dem Umstande, dass Plafond, Wände und Fußboden aus Metall sind, dasselbe in kürzester Zeit gedämpft werden kann. 5. Schönere, reinere und edlere Ausstattung als es bisher unter gleichen Umständen möglich war. Eine schönere Ausstattung ist aber nicht nur durch das Material begünstig, sie empfiehlt sich ganz besonders dadurch, dass ihr eine unverwüstliche Dauer gesichert ist. Den höchsten Anforderungen des Luxus kann bei dieser Konstruktion ebenso entsprochen werden, wie den bescheidensten Ansprüchen. 6. Transportfähigkeit. Plafond, Wände und Fußboden werden nämlich im Atelier vollständig ausgeführt und können sodann zusammengelegt überallhin transportiert und binnen wenigen Tagen in den betreffenden Appartements angebracht werden. Diesem Umstande ist es zu danken, dass die innere Ausschmückung eines Saales oder Wohnzimmers, die bei höheren Anforderungen oft viele Monate in Anspruch nimmt, in allen Details ausgeführt werden kann, während noch das betreffende Gebäude im Bau begriffen oder okkupiert ist. Welche Ersparnis an Zeit und damit an Kapital! Alle diese Vorteile machen es einleuchtend, dass für Salons mit kostbarer Ausstattung an Bildern, Möbeln etc. für Comptoirs, besonders jedoch für Museen, Galerien und Bibliotheken nichts zweckmäßigeres gedacht werden kann Gegenstände, die in unsern stauberfüllten Räumen unter Glas verwahrt werden müssen, um sie möglichst den zerstörenden Einflüssen des Staubes zu entziehen, können in einem Panzerzimmer, ohne im Geringsten zu leiden, frei stehen, wodurch sie sich dem Auge des Beschauers deutlicher und besser darstellen. Unsere Habe und unsere Gesundheit ist somit in diesen „Panzerzimmern“ viel besser geschützt, als es bisher der Fall war.

Johann Schwerdtner’s Atelier ebendaselbst, 1864 gegründet, beschäftigt sich vorzugsweise mit Anfertigung von Stempeln für Luxuspapier, Prägungen nach eigenen Entwürfen, Oblang und anderen Monogrammen für die Firma Theyer & Hardtmuth in Wien; graviert und prägt Medaillen und Gelegenheitsmünzen. Seine altheraldischen Siegelgravierungen wurden in der heraldischen Ausstellung 1878 mit dem Ehrendiplom ausgezeichnet. Eine Serie von Elfenbeingravierungen für Möbel, Intarsien, Eisen, Elfenbein, Marmor und Bronzeätzungen, zeigt neue Techniken in der Gravierung und ihre Anwendung in der Kunstindustrie. Besondere Aufmerksamkeit erregte ein Glanzätzung auf Bronze, welche eine neue Dekoration für die Bronze-Industrie einführt. Die Abdrücke von Stanzen, welche zur Anfertigung von Nielle-Schmuck dienen, sind sowohl in der Zeichnung als in der Ausführung bemerkenswert, dass auch die gestanzten und gravierten Emailarbeiten als Monogramme, Kronen, Blumen, von welchen für die Ledergalanterie-Arbeiten immer ein großes Lager von dem Neuesten vorrätig ist, sich den obigen Arbeiten würdig anschließen, besonders die Anfertigung von Emailknöpfen durch die Stanze ist umso erfreulicher, als die Knopf-Industrie überhaupt in Österreich noch nicht alt ist.

Wir haben uns eine Firma bis zum Schluss oder vielmehr bis zum Übergang zu einer anderen Industrie, deren Arbeiten der Katalog in dieser Klasse eingereiht hat, der Kunst- und Bauschlosserei, aufgespart, wir haben dies getan, weil wir gleich die ganze Tätigkeit dieser Firma, die sich auch auf andere Gebiete der Industrie erstreckt, absolvieren wollen, um so ein Gesamtbild von dem rastlosen, aber erfolgreichen Streben des Besitzers dieser Firma zu geben. Es ist Albert Samassa in Laibach. Im Bronzehof finden wir seine reiche Kollektion von Kirchen- und Hausleuchtern, sowie Lustern von geschmackvoller Ausführung. Diese Arbeiten entbehren zwar einer reichen, künstlerischen Dekoration, zeichnen sich jedoch durch stilvolle, korrekte Formen aus. Diese sowohl als auch der billige Preis verschaffen dem Artikel einen stets größer werdenden Absatz und bringen der Fabrik von Jahr zu Jahr mehr Aufträge aus allen Gebieten der österreichischen Monarchie. Diese Leuchter werden in allen ihren Teilen aus einem zähen Metall, einer goldähnlichen Legierung gegossen, welche eine brillante Politur annimmt und nach wiederholtem Putzen immer den ursprünglichen Glanz behält.

Leistet die Firma in diesem Artikel schon anerkennungswertes, so ist dieser Artikel doch gewissermaßen eine Nebenbeschäftigung: Albert Samassa’s Haupt-Industrie ist ja die Glockengießerei. Dieselbe wurde 1767 von Johann Jacob Samassa gegründet und von dessen Nachkommen ununterbrochen mit stets verbesserten Einrichtungen und stets wachsendem Betrieb fortgeführt. In den letzten 40 Jahren bis Ende des vorigen Jahres wurden in dieser Gießerei 2500 Turmglocken von 1 bis 60 Zentner schwere, in einem Gesamtgewicht von 19.600 Zentner gegossen, welche in Krain, Kärnten, Steiermark, Istrien, dem Küstenlande, Kroatien, Slawonien, Niederösterreich, Mähren, Galizien, Schweden und selbst in Afrika Absatz fanden. Mit Rücksicht auf das erwähnte Quantum als auf die durch das ausgedehnte Absatzgebiet sich erweisende vorzügliche Qualität der Erzeugnisse kann dieses Etablissement wohl das erste und hervorragendste seiner Branche in Österreich-Ungarn bezeichnet werden. Im Jahre 1873 erbaute der jetzige Firmen-Inhaber eine ganz neue, mit Dampfbetrieb, Dreherei, Schmiede, Dampfhammer, Tischlerei und Metallgießerei eingerichtete Fabrik, in welcher, außer den schon lobend erwähnten Kirchen- und Hausleuchtern, sowie Lustern aller Gattungen, Durchgangs- und Auslaushähne, Absperr- und Sicherheitsventile und Metallwaren aller Art, dann Feuerspritzen, Feuerwehrgeräte, Pumpen- und Brunnenwerke erzeugt werden. Die Fabrik liefert überdies komplette Wasserleitungs-Anlagen und Badeeinrichtungen. Die technische Leitung dieser Fabrik liegt in den Händen eines Spezialisten, eines tüchtigen, durch vieljährige Erfahrungen in der Hydrotechnik bestgeschulten Ingenieure.

Wie im Jahre 1873 durch das einzige, in der Rotunde ausgestellte Geläute an der Wiener Ausstellung, beteiligt sich die Firma Smassa auch heuer in Paris als einziger Aussteller aus Österreich in dieser Branche durch Exposition eines rein in F-dur-Accord gestimmten, in der Maschinenhalle stehendes Geläutes. Dasselbe besteht aus drei Glocken, im Gewicht von 707, 351 und 205 Kilogramm, welche den Namenspatronen des österreichischen Kaiserhauses gewidmet sind. In geschmackvoller Ausführung der Glocken, sowie in stilgerechter Durchführung des Beschlages und Glockenstuhles, hat diese Firma alle übrigen Aussteller der Branche überboten. Die Glocken sind von vorzüglichstem Metall. Wir erwähnten hier noch, dass als sicherster Beweis für die Echtheit des Metalls gelten kann, dass Glocken von reinster Metallmischung eine schöne weiße Farbe haben und diese auch im Freien jahrelang behalten, während Glocken aus billigen Bronzemischungen schon neu den rechten Metallglanz nicht besitzen, von gelblicher Farbe sind und noch vor Ablauf eines Jahres durch die atmosphärischen Niederschläge eine schmutzige bleigraue Farbe bekommen. Es braucht kaum erwähnt zu werden, dass Glocken reiner Metallkomposition einen hellen, weithin hörbaren Klang und eine schöne Resonanz haben, welche hervorragenden Eigenschaften besonders den Glocken der Laibacher Gießerei Albert Samassa’s nachgerühmt werden. Ferner wollen wir noch hervorheben, dass alle Sorgfalt in dieser Gießerei angewendet wird, die Verzierungen an den Glocken im kirchlichen Stil, mit Bildern und Inschriften je nach Wunsch und Auftrag, reich und geschmackvoll angeordnet und überhaupt rein von Guss ausgearbeitet werden, und dass auch der Montierung der Glocken alle Aufmerksamkeit geschenkt wird. Wenn auch in neuester Zeit bei vielen Gewerben oft in Folge der hohe Holzpreis das Bestreben hervortritt, Holzkonstruktionen durch Eisen zu ersetzen, so wird diese Neuerung wohl gerade bei den Glocken nicht von Nutzen sein. Ist auch einerseits der Vorteil der größeren Haltbarkeit des eisernen Glockenhelmes über die Dauer der Glocke selbst gesichert, so muss andererseits nebst den sehr bedeutenden, gegen die Holzmontierung doppelt höhere Anschaffungskosten wohl der Umstand in Erwägung gezogen werden, dass die Resonanz der Glocke durch den eisernen Helm immer alteriert wird. Seit Alters her hat man auf die Glocke eine vier- oder sechsteilige Krone gegossen, mit welcher jene an einen hölzernen Helm mit eisernen Schraubenbefestigt war. Durch diese mehrgliederige Krone ist dem eigentlichen Glockenkörper schon an und für sich Gelegenheit zur vermehrten Schwingung gegeben, andererseits ist auch der erzeugte Ton von dem hölzernen Helm nicht allein in Folge der durch die Krone sich ergebenden geringen Berührungsflächen, sondern auch durch das weiche Material mehr gefördert, als in dem Fall, wo man an die Glocke statt der mehrgliederigen Krone eine dicken Metallkumpf mit einer starken Platte angießt, welche an dem eisernen Helm auf einer gleichen Fläche mit Schrauben befestigt wird. Dass nun durch die Verbindung dieser Flächen beiderseits harter Körper, d. i. durch die Montierung der Metallglocke an den Eisenhelm, die Resonanz der Glocke geschädigt ist, wird wohl außer allem Zweifel liegen, da z. B. eine Stimmgabel einen ganz verschiedenen Ton von sich gibt, wenn sie mit einem weichen Holzteil oder mit einem harten Stein oder Eisen in Verbindung gebracht wird.

Noch ist in der Maschinenhalle des Ausstellungs-Palastes neben den Glocken eine Abprossspritze dieser Firma ausgestellt, welche durch ihre ebenso elegante als solide Ausstattung, sowie ihre praktische Werkskonstruktion die volle Aufmerksamkeit der Fachmänner verdient. Von diesen wird besonders die leichte und vollkommene Zugänglichkeit der Kegelventile hervorgehoben, auf welche die Firma ein ausschließliches Privilegium besitzt. Nach eingehender Prüfung der ausgestellten Erzeugnisse dieser Branche ist gerade die Maschine in ihrer soliden Ausführung von der keiner anderen Firma übertroffen. Übrigens sind die Werke sämtliche Samassa’sche Spritzen dem größten Druck entsprechend stark dimensioniert und werden auf 12 bis 15 Atmosphären Druck erprobt. Die Druckwindkessel besitzen eine solche Kapazität und Gestaltung, dass die Schwankungen des springenden Strahles auf ein Minimum reduziert sind, sowie die Konstruktion der Strahlrohre und Mundstücke den bestgebundenen Strahl sichern. Die Größe des Saug- oder Vakuumkessels ist derart präzise gewählt, dass die Saugwasserströmung auch bei der größten anzuwendenden Schlauchlänge keinen Rückstoß erfährt, sondern eine kontinuierliche Zufluss Geschwindigkeit beibehält, was zur Vergrößerung des Effekts der Maschine wesentlich beiträgt. Im Gegensatz zu den mangelhaften, nur auf äußeren Effekt und kurze Dauer, daher für den billigten Absatz berechneten Ausführungen der aus allen Ländern durch Agenten angepriesenen und als Handelsware am Markte fungierenden Artikel von Pumpwerken hat es sich Albert Samassa zur Aufgabe gestellt, unter Einhaltung der möglichst billigsten Preise in dieser Richtung nur das Vollkommensten von erprobter Solidität und unter Garantie zu liefern. Die längst bewährte Konsequenz: „Wie der Preis, so die Ware“, findet ja auch in dieser Richtung ihr Bestätigung und straft sich oft nur zu empfindlich.

Außer den angeführten beiden Etablissements, welche auf der Ausstellung durch ihre Fabrikate so würdig vertreten sind, hat die Firma seit dem Jahre 1871 eine Email-Ofen- und Tonwaren-Fabrik im Betrieb. Es werden dasselbe die in Norddeutschland allgemein eingeführten Emailkachel-Öfen erzeugt, welche nicht allein eine hervorragenden elegante Zimmerzierde bilden, sondern auch, was Heizkraft anbelangt, alle anderen Heizvorrichtungen überbieten. Sie halten, einmal mit Kohle erhitzt, eine gleichwarme Zimmertemperatur auf 8 bis 9 Stunden. Auch erzeugt diese Fabrik die neuen, Beliebten, gemusterten Kachelöfen nach altdeutscher Art in weißer, brauner du blauer Glasur. Alle Aufmerksamkeit wird auf gute, stilvolle Formen nach Zeichnungen tüchtiger Architekten verwendet.

Wie schon erwähnt, hat man in der Klasse, welche „Kunstbronzen, verschiedene Kunstgüsse und getriebene Metallarbeiten“ umfasst, dem Kataloge nach Firmen, welche Kunst- oder Bauschlosser- oder Eisenkonstruktions-Werkstätten besitzen, ausgeführt, auch hat man deren ausgestellte Objekte zum Teil dem „Bronzehof“ respektive „Ledergalanteriewaren-Hof“ angefügt. Wir wollen nicht darüber rechten, ob diese Sachen nicht in dem Raume, der den Ausstellungsgenständen der Klasse 66, den „Gerätschaften, Materialien und den Arbeiten des Ingenieurwesens im Allgemeinen, den öffentlichen Arbeiten und der Architektur" überwiesen ist, hätten aufgestellt werden müssen, doch das wollen wir hervorheben, dass sie dort besser zur Anschauung gekommen wären, meistens was die der beiden Firmen, Albert Milde und Ludwig Wilhelm anbetreffen. Es könnte uns freilich ein geworfen werden: „Nun, dann lass doch die Besprechung dieser Artikel bis zu der in der Klasse 66 ausgestellten", darauf erwidern wir, dass wir einmal den Katalog mehr oder weniger zur Richtschnur nehmen, ein anderes Mal wir diese Beschreibung jetzt vornehmen, weil wir von der Bronze über eine Art von Eisenindustrie auf eine andere Art derselben übergehen wollen, um sie sogleich zu absolvieren und damit diesen Brief zu schließen. Die beiden genannten Firmen, Albert Milde und Wilhelm Ludwig, sowie R. Ph. Waagner und Anton Biro, haben schmiedeeiserne Gitter ausgestellt. Wir wollen zuerst erwähnen, dass die älteste Methode der Schmiedeeisen-Bereitung das direkte Ausbringen aus den Erzen, die sogenannte Renn-Arbeit in Schacht-Öfen oder aus offenen Herden ist. Beide Verfahrungsweisen erfordern unbedingt reiche leichtflüssige Erze und einen großen Auswand von Brennstoff, die Erzeugung ist eine geringe, die Qualität des Produktes von mancherlei Zufällen abhängig. Man findet diese primitiven Prozeduren nur noch vereinzelt in Ungarn, Siebenbürgen und Dalmatien; an den anderen Produktionsstätten wurden sie im Laufe der letzten 200 Jahre durch die verschiedenen Frisch-Methoden, welche das Schmiedeeisen durch Entkohlung des Roheisens darstellen, völlig verdrängt. Alle diese mehr oder minder voneinander abweichenden Herd-Frisch-Methoden, welche da und dort Aufnahme fanden und größtenteils noch in Übung sind, basieren auf der Verwendung der Holzkohle. Im Jahre 1787 gelang es den Engländern Parnell und Cort, das sogenannte Puddeln oder Flammofen-Frischen praktisch durchzuführen. Das zu verfrischende Roheisen kommt dabei nicht mit dem Brennmateriale selbst, sondern nur mit der Flamme in Berührung; oder auch, man lässt sogenannte Generator-Gase, die Produkte einer unvollständigen Verbrennung von Holz, Braunkohle, Torf oder Steinkohle mit atmosphärischer Luft gemischt, im Puddelofen verbrennen. Im Jahre 1830 wurde in dem unter der Rettung des Bergrates Franz Kleinpeter gestandenen Eisenwerke zu Wittkowitz in Mähren das Puddeln unter Anleitung des Professor Franz Riegel zuerst eingeführt, und gebührt demselben somit das große Verdienst, diesem Verfahren, welches als sie wichtigste Reform der Eisen-Raffinerie bezeichnet werden muss, weil es die Anwendung mineralischer Brennstoffe und die jetzige Massen-Erzeugung möglich macht, in Österreich Bahn gebrochen zu haben. Das Gas-Puddeln wurde zuerst auf die Werke des Grafen Egger zu Lippitzbach in Kärnten im Jahre 1846 mit Erfolg betrieben. Seit 1830 wurde der alte Frisch-Prozess durch das Puddlings-Verfahren immer mehr verdrängt, obwohl das Herd-Frisch-Eisen noch jetzt in ansehnlichen Mengen erzeugt wird, und unter günstigen Lokalverhältnissen, um dieser selbst willen, und wegen mancher Eigenschaften, welche es für gewisse Zwecke ganz besonders geeignet machte, auch fernerhin erzeugt dürfte. Als eine wesentliche Verbesserung der Herd-Frischerei verdient die im Jahre 1832 zuerst in Zöptau und Friedland in Mähren eingeführte sogenannte Klein-Frischerei mit Benutzung der Überhitze zum Vorwärmen des Rohmaterials und der Gebläseluft, erwähnt zu werden. 1840 erwarb Andreas Töpper ein Privilegium auf die Benutzung heißer Gebläseluft im geschlossenen Zerren-Feuer und auf die Beheizung aller Arten von Flammöfen, mit Hochofen-Gicht-Gasen, verzichtet aber schon im nächsten Jahre auf sein Vorrecht zum allgemeinen Besten. Zum Gas-Puddeln, wie auch zu Beheizung anderer Schweiß- und Schmelzöfen verwendet man seit Zeit die Siemens’sche sogenannte Regenerations-Feuerung und erzielt damit eine beträchtliche Ersparnis an Brennmaterial und sonst unerreichbaren Temperaturen.

Wie bereits erwähnt (Nr. – 1878), steht Albert Milde mit dem Museum für Kunst und Industrie insofern in Verbindung, dass dessen Kräfte, wie z. B. Regierungsrat Professor Josef Stork, ihm wiederholt Entwürfe und dazu beigetragen haben, dass er so Hervorrangendes in seinem Fache auszustellen im Stande ist. Aber auch andere bedeutende Künstler sind für ihn tätig, obwohl in seiner Fabrik Männer von künstlerischer Bedeutung unausgesetzt beschäftigt. In vorzüglich getriebenen Schmiedeeisen sind die für die Kreuzschiff-Kapellen der Votivkirche bestimmten Türen, Gitter und Kommunionsgitter nach Zeichnungen des Professor Riewel und nach Angaben des Oberbaurates Professor Heinrich v. Ferstel, dann drei Kandelaber und ein Treppengeländer nach Entwürfen des Oberbaurates Professor Theophil Ritter v. Hansen, ferner Verschiedene Gitter nach Zeichnungen des Oberbaurates Fr. Schmidt. Sehenswert sind eine Gruppe im Stil der deutschen Renaissance nach Entwürfen der Architekten König und Feldscharek, ein Gittertor, eine Glocke, eine Lampe mit Stütze, eine große Blume und ein reich mit Eisenzier geschmückter Marmorbrunnen. Außerdem sind in der bedeutenden Kollektion Albert Mild’scher Kunstwerke noch ein Luster und zwei dreiarmige Leuchter nach Entwürfen des Architekten Bolle, ein Glockengestellt und Lampe nach Zeichnungen von Professor Riewel, drei blankgefeilten Kandelaber nach Zeichnungen vom Regierungsrat J. Storck, andere kleine Arbeiten und – das Hervorragendste zuletzt – ein vierarmiger Straßenkandelaber im deutschen Renaissancestil nach Zeichnungen aus dem technischen Bureau des Etablissements. Dieser Kandelaber wurde schon in Amsterdam prämiert, er ist eine stilvolle, reich ornamentierte und mit bewunderungswürdiger Schärfe und Reinheit ausgeführte Arbeit, welche wie die Kollektion Albert Milde’s und die ganze Vertretung, die dieser Zweig der Kunstindustrie hier auf der Ausstellung gefunden hat, die allgemeine Aufmerksamkeit erregt. Fast alle Sachen von Albert Milde sind bereits verkauft, und zwar an große Institute, die ihre Vertreter hierher geschickt, so an das Gewerbe-Museum in Berlin, an das Museum für Kunst und Wissenschaften in Dublin, an das Museum für Kunst und Industrie in Leipzig, an das Kessington-Museum in London, an das Museum in Budapest usw.

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siehe auch: Internationale Weltausstellung in Paris 1878;